FAQ (Häufig gestellte Fragen)

 

Allgemeine Fragen zur Nahwärme:

 

Wie unterscheidet sich ein Nahwärmeanschluss zu einer klassischen Einzelheizung?

Bei der klassischen Einzelheizung benötigt jedes Haus eine eigene Heizungsanlage. Die Wärme wird direkt im Haus aus einem Energieträger wie z.B. Gas, Öl oder Strom erzeugt.

Bei unserer Nahwärmeversorgung wird die Wärme im Heizhaus zentral erzeugt und mit Hilfe von Wasser über unser Nahwärmenetz zu den angeschlossenen Häusern transportiert.

 

Was ist ein Nahwärmenetz?

Unsere Nahwärmenetze bestehen aus zwei Rohrleitungen: Vorlauf und Rücklauf. Im Vorlauf wird das heiße Wasser vom Heizhaus zu den angeschlossenen Häusern transportiert, im Rücklauf wird das abgekühlte Wasser von den angeschlossenen Häusern zurück zum Heizhaus transportiert. Die gedämmten Rohrleitungen werden unterirdisch verlegt. Die Verlegung erfolgt im öffentlichen Bereich in der Regel unter Straßen, Gehwegen, Plätzen und Grünflächen. Von dort zweigt auf Höhe des jeweiligen Hausanschlusses eine Hausanschlussleitung von der Hauptleitung ab und wird über den Privatgrund zum Heizungsraum des anzuschließenden Hauses geführt.

Im Haus wird die Wärme über eine Wärmeübergabestation aus dem Nahwärmenetz an den Heizungskreislauf des Hauses übergeben.

 

Wie erfolgt die Wärmeübergabe genau?

Die Wärmeübergabe erfolgt über einen Plattenwärmetauscher in der Übergabestation. Das Nahwärmenetz und die Heizkreise im Haus sind bei uns zwei separat abgetrennte Systeme. Die gemeinsame Verbindungsstelle ist der Wärmetauscher.

Bei der Umstellung auf einen Nahwärmeanschluss wird somit der vorhandene Heizkessel durch die Übergabestation ersetzt.

 

Wie wird die Nahwärme bei uns erzeugt?

Wir erzeugen die Nahwärme zentral in einem Heizwerk durch die Verbrennung von Hackschnitzeln aus heimischen Wäldern. Die Hackschnitzel werden von unseren Waldbesitzern aus nachhaltig erzeugtem Waldrestholz hergestellt. Die Hackschnitzel stammen aus den umliegenden Wäldern mit einer durchschnittlichen Entfernung von 20 km zumHeizhaus. Dadurch werden weite Transportwege vermieden und regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt.

 

Kann ich meinen Neubau ebenfalls an die Nahwärmeversorgung anschließen?

Ja, wir können jedes Gebäude an das Nahwärmenetz anschließen, unabhängig ob Neu- oder Altbau, Ein- oder Mehrparteienhaus, Wohn- oder Gewerbegebäude.

 

In meinem Haus ist keine Zentralheizung verbaut. Kann ich trotzdem an das Nahwärmenetz anschließen?

Grundsätzlich können wir jedes Haus an das Nahwärmenetz anschließen. Wenn bei Ihnen keine Zentralheizung verbaut ist und Sie nicht in einen Umbau in eine zentrale Wärmeverteilung in Ihrem Haus investieren wollen, macht ein Nahwärmeanschluss leider keinen Sinn. Wir liefern Ihnen die Wärme immer an einen zentralen Punkt (Übergabestation) im Haus. Von diesem Punkt aus, muss Ihre Heizungsverteilung dann die Wärme sekundärseitig verteilen.

 

Können zwei Grundstücke über eine gemeinsame Hausanschlussleitung angeschlossen werden?

Aus technischer Sicht ist dies kein Problem. Sollten die Grundstücke unterschiedlichen Eigentümern gehören, muss jedoch zu unseren Gunsten eine Dienstbarkeit im Grundbuch eingetragen werden. Nur so kann eine rechtlich sichere und langfristige Wärmeversorgung beider Anschlussnehmer sichergestellt werden

 

Was ist, wenn mein Heizungsraum nicht im Keller ist?

Bei nahezu jedem Haus ist ein Anschluss möglich. Sollte sich ihr derzeitiger Heizungsraum in einem höherliegenden Stockwerk befinden, so kann die Hausanschlussleitung auch über Innenräume oder an der Hauswand nach oben in diesen Raum geführt werden. Die Leitung an der Hausmauer wird anschließend mit einer Verkofferung verdeckt. Je nach Aufwand können hier möglicherweise Zusatzkosten anfallen, die nicht durch den aufgerufenen Anschlusspreis gedeckt sind. Dies teilen wir Ihnen aber spätestens nach der gemeinsamen Besichtigung mit.

 

Wie sicher ist die Wärmeversorgung aus dem Heizwerk und gibt es eine Ausfallsicherheit?

Ja, es gibt eine Ausfallsicherheit – und unsere Wärmeversorgung ist durch die Heizwerke sehr zuverlässig, weil mehrere Reserve- und Sicherheitsmechanismen den Betrieb absichern. Es steht immer ein redundanter Wärmeerzeuger für den Notfall zur Verfügung, die Pumpen und Steuergeräte sind mehrfach vorhanden. Eine 24/7- Fernüberwachung mit automatisierten Alarmierungen des Bereitschaftsdienstes ist eingerichtet. Im Normalfall werden Störungen sofort erkannt und behoben, bevor Sie als Kunde das merken.

 

Gibt es eine staatliche Unterstützung bei einem Anschluss?

Aktuell bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Zuschuss von bis zu 70 % der förderfähigen Kosten beim Anschluss an ein Wärmenetz an.

Weitere Informationen finden Sie auch hier Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude (458) | KfW

Wenden Sie sich dazu an Ihren Energieberater oder Heizungsbauer und lassen Sie sich von diesen in Detailfragen beraten. Sollten Sie Unterstützung bei der Förderung brauchen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite.

Vorteile eines Nahwärmeanschlusses der MWB

 

Warum werden ausgerechnet Holz-Hackschnitzel verheizt?

Die „MW Biomasse AG“ ist ein Zusammenschluss von Forst- und Landwirtschaft (u. a. Waldbesitzervereinigungen) in Oberbayern. Dadurch haben wir direkten Zugang zu heimischem Waldrestholz (“Energieholz”) und können es als Energieträger nutzen. Das sorgt für Versorgungssicherheit und kurze Transportwege. Bayern ist das waldflächenreichste Bundesland. Der Wald ist von einem anhaltenden Zuwachs an Holzvorrat geprägt. Der dringend notwendige Waldumbau hin zu klimaresilienten Baumarten und zunehmende Schadereignisse werden in den nächsten 30 Jahren das Waldrestholz-Aufkommen deutlich erhöhen.

 

Warum heize ich mit einem Nahwärmeanschluss von euch CO2 -neutral?

Ein Baum nimmt beim Wachsen CO₂ aus der Atmosphäre auf und speichert es im Holz.

Wenn man das Holz später verbrennt, wird genau dieses CO₂ wieder freigesetzt – es entsteht kein zusätzliches CO₂, das vorher nicht in der Atmosphäre war. Verrottet das Holz im Wald, wird ebenfalls dieselbe Menge CO2 freigesetzt, jedoch ohne vorherige Nutzung der Energie. Fossile Energieträger werden in diesem Fall nicht ersetzt. Die nachhaltig bewirtschafteten Wälder in Deutschland speichern durch ihr Wachstum mehr CO2 aus der Atmosphäre, als durch Verrottung und Verbrennung wieder freigesetzt wird. Damit schließt sich ein natürlicher Kohlenstoffkreislauf. Das PEFC zertifizierte Holz aus der unmittelbaren Umgebung unterstreicht die CO₂-Neutralität.

 

Warum bin ich bei einem Nahwärmeanschluss unabhängiger als bei meiner fossilen Heizung?

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, und die Regionalvermarktung reduziert Abhängigkeiten von fossilen Importen. Die Energielieferungen für Ihre fossile Heizung kommen überwiegend aus dem Ausland, deren Preise zunehmend steigen und starken Schwankungen unterliegen. Außerdem verursacht der nationale CO2- Preis zusätzliche Kosten. Mit einem Nahwärmeanschluss benötigen Sie keine eigene Heizungsanlage mehr. Sie sparen sich die Kosten für Wartung, Instandhaltung sowie zukünftige Investition in eine weitere Heizungsanlage entfallen.

 

Warum stärke ich bei einem Nahwärmeanschluss bei euch die Wertschöpfung in der Region?

Für den Bau des Heizwerks und des Nahwärmenetzes werden regionale Firmen beauftragt, die Belieferung mit Hackschnitzeln übernehmen die Land- und Forstwirte vor Ort. Im Vergleich zu fossil betriebenen Heizungen sinkt der Geldabfluss um den Faktor 10. So entsteht Wertschöpfung vor Ort. Die MW Biomasse AG ist ebenfalls ein regionales Unternehmen, aus der Land- und Forstwirtschaft.  

 

Warum hat man durch einen Nahwärmeanschluss mehr Platz im Haus?

Durch den geringen Platzbedarf (80 cm (H) x 60 cm (B) x 30 cm (T)) der Übergabestation gewinnen Sie viel Platz in Ihrem Heizungskeller.

 

Was unterscheidet den Nahwärmeanschluss der MWB von anderen Wärmeversorgern?

Wir nutzen regionales und nachwachsendes Waldrestholz anstatt fossiler Energiequellen. Wir gehören nicht einem Großkonzern, sondern den Waldbesitzervereinigungen, Landwirten und regionalen Partner, das ist einzigartig im Wärmesektor. Bei uns läuft die Umsetzung aus einer Hand. Ihnen steht während der Bauphase immer ein direkter Ansprechpartner zur Verfügung. Wir schaffen eine hohe Versorgungssicherheit durch redundante Anlagen. Unsere Preismodelle stützen sich überwiegend auf regionale Holzerzeugungskosten und sind dadurch langfristig stabiler. Anstatt Fernwärme liefern wir echte Nahwärme. Unsere Nahwärmenetze haben geringe Wärmeverluste, eine lokale Erzeugung und einen schnellen Service vor Ort. Außerdem nutzen wir Waldrestholz, das bei der Waldpflege sowieso anfällt.

Transparente Gestaltung der Kosten und Preise

 

Was kostet mich ein Nahwärmeanschluss?

Wir stellen die Anschlusskosten an das Nahwärmenetz mit einem pauschalen einmaligen Betrag in Rechnung. Der Betrag liegt meist weit unter den Anschaffungskosten für ein individuelles Heizsystem wie z.B. einer Wärmepumpe. Der Anschlusspreis Ihres Hauses wird Ihnen bei einer individuellen Angebotspräsentation mitgeteilt. Gerne nehmen wir uns dazu die Zeit und treffen uns bei Ihnen persönlich vor Ort.

 

Was beinhalten die Anschlusskosten?

In den Anschlusskosten sind alle Arbeiten von der Verlegung der Hausanschlussleitung bis in Ihren Heizungskeller, sowie die Kosten und die Montage der Wärmeübergabestation, enthalten. Die Übergabestation geht nach der Montage in Ihr Eigentum über.

 

Welche Kosten kommen noch zusätzlich auf mich zu?

Damit Wärme geliefert werden kann, müssen die hausinternen Heizungsrohre noch mit der Übergabestation verbunden werden. Dies muss durch einen von Ihnen beauftragten Heizungsbauer in Ihrem Haus erfolgen und ist nicht im Anschlusspreis inbegriffen. Nehmen Sie dazu rechtzeitig Kontakt mit Ihrem Heizungsbauer auf.

 

Wann wird die Hausanschlussrechnung fällig?

Wir erstellen Ihnen die Hausanschlussrechnung erst nach erfolgreicher Inbetriebnahme und Abschluss aller Arbeiten. Sollten Sie die Rechnung auf Ihren Wunsch hin früher benötigen, dann kommen wir Ihrem Wunsch gerne entgegen. Sollte sich eine größere Verzögerung zwischen Einbau der Übergabestation und dem Umbau Ihrer Sekundärseite ergeben, so behalten wir uns vor eine entsprechende Abschlagsrechnung zu stellen.

 

Was kostet mich die Nahwärme im laufenden Betrieb?

Die jährlichen Wärmekosten setzen sich aus einem Arbeitspreis und einem Grundpreis zusammen. Der Grundpreis ist eine Bereitstellungspauschale und abhängig von der festgelegten Anschlussleistung in kW. Der Arbeitspreis ist abhängig von ihrem tatsächlichen jährlichen Wärmebedarf in MWh.

 

Was ist der Grundpreis?

Der Grundpreis deckt die Fixkosten eines Wärmenetzes ab, die unabhängig vom Wärmeverbrauch sind. Er stellt eine Pauschale für die vorgehaltene Anschlussleistung dar. Der Jahresgrundpreis errechnet sich aus Multiplikation des Grundpreises in Euro pro kW und der vertraglich festgelegten Anschlussleistung. Je mehr Anschlussleistung vorgehalten werden muss, desto höher ist der Jahresgrundpreis. Die für Ihr Gebäude benötigte Leistung errechnen wir aus den von Ihnen angegebenen Gebäude- und Verbrauchsdaten.

 

Was ist der Arbeitspreis?

Der Arbeitspreis deckt die Kosten der Wärmeerzeugung ab, die abhängig vom Wärmeverbrauch sind. Der jährlich zu zahlende Arbeitspreis errechnet sich aus Multiplikation des Arbeitspreises in Euro pro MWh und dem tatsächlich benötigten Wärmebedarf des jeweiligen Jahres. Der tatsächliche Wärmebedarf wird jedes Jahr zum 31.12. am geeichten Wärmemengenzähler abgelesen.

 

Was ist eine Preisgleitklausel?

Über eine Preisgleitklausel werden Kostenänderungen während der Vertragslaufzeit berücksichtigt. Die Preisgleitklausel wird vor Beginn der Wärmelieferung im Wärmelieferungsvertrag festgelegt.

Die Zusammensetzung der Preisgleitklausel und die verwendeten Indices werden zu Beginn eines Projekts für jedes Nahwärmenetz individuell festgelegt. So lässt sich die spezifische Kostensituation jedes Nahwärmenetzes gesondert abbilden.

 

Wie finde ich die Preisindices?

Auf unserer Homepage in den einzelnen Projekten haben wir die jeweiligen Preisgleitformeln mit den spezifischen Indices veröffentlicht. Die Indices werden monatlich vom statistischen Bundesamt ermittelt und veröffentlicht. Ausnahme bildet der Index für Hackschnitzel, den wir in all unseren Projekten für die Preisänderungen im Bereich der Holzhackschnitzel nutzen. Hier nutzen wir die Veröffentlichung von C.A.R.M.E.N. e.V., da hier die regionalen Preisänderungen besser berücksichtigt werden. Alle Indices sind auf der Website des statistischen Bundesamtes und von C.A.R.M.E.N. e.V. öffentlich einsehbar.

 

Wozu braucht man eine Preisgleitklausel?

Unsere Wärmelieferverträge weisen eine Vertragslaufzeit von 10 Jahren oder länger auf. Abhängig von der Marktentwicklung sind Kostenänderungen für Material und Löhne über die Jahre hinweg nur schwer vorherzusehen. Diese Veränderungen der Kosten müssen bei der Kalkulation berücksichtigt werden, damit die zukünftige Versorgung für den Endverbraucher, gewährleistet werden kann. Um den Verbraucher vor plötzlichen, willkürlichen Kostensteigerungen zu schützen und die tatsächlichen Mehr- bzw. Minderkosten durch die Wärmeversorgung abzubilden, wird in Nah- und Fernwärmenetzen in der Regel eine Preisgleitklausel zu Grunde gelegt.

 

Sind die Preise für Nahwärme bei uns überall gleich?

Die Festlegung des Grund- und Arbeitspreises wird für jedes Nahwärmenetz separat vorgenommen. Diese ist abhängig von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren. Abhängig von den Baukosten, der eingesetzten Technik, den jeweiligen Standortvoraussetzungen, der voraussichtlichen Anschlussnehmerzahl und der Leitungslänge des jeweiligen Nahwärmenetzes können die Preise innerhalb der Projekte leicht variieren.

Faire und transparente Ausgestaltung der Wärmelieferverträge

 

Wie lange ist die Vertragslaufzeit bei einem Nahwärmeanschluss?

Unsere Verträge haben eine Laufzeit von mindestens 10 Jahren und maximal 20 Jahren. Die Vertragslaufzeit kann von Ihnen individuell gewählt werden. Je länger die Vertragslaufzeit, desto günstiger ist der Grundpreis in Euro pro kW.

 

Gibt es eine Mindestabnahmemenge?

Nein. Zwar setzen wir voraus, dass die Nahwärme Ihre primäre Wärmequelle sein soll, eine Mindestwärmeabnahmemenge gibt es jedoch nicht.

 

Was ist, wenn sich die Situation in meinem Haus ändert und ich mehr oder weniger Leistung benötige?

Ihre Übergabestation wird bei der Inbetriebnahme durch unseren Techniker so eingestellt, dass die vereinbarte Anschlussleistung übertragen werden kann.  Soll diese Leistung während der Vertragslaufzeit angepasst werden, können Sie uns diesen Wunsch mitteilen. Eine Drosselung der Leistung ist aus technischer Sicht jederzeit möglich. Eine Erhöhung der Anschlussleistung richtet sich maßgeblich nach der Größe und Leistungsfähigkeit der Übergabestation. Da der Grundpreis in Euro pro kW Leistung abgerechnet wird, führt eine Leistungserhöhung auch zu einem höheren Grundpreis.

 

Was passiert mit dem Vertragsverhältnis, wenn ich mein Haus verkaufe oder vererbe?

Hier müssen Sie sich keine Sorgen machen. Der Vertrag hängt vereinfacht gesagt an Ihrem Haus und nicht an Ihrer Person. Das heißt, wenn Sie Ihr Haus verkaufen, dann verkaufen Sie den Vertrag mit allen Bedingungen an den neuen Eigentümer weiter. So wie Sie Ihre Öl-Heizung bei einem Hausverkauf auch mit verkaufen würden. Sie müssen uns bitte lediglich den neuen Eigentümer proaktiv mitteilen, damit wir uns um den Vertragswechsel kümmern können.

Die technischen Rahmenbedingungen der Nahwärme

 

Ist das Wasser warm genug, um mein Haus zu heizen?

Die Vorlauftemperatur, mit der wir die Übergabestation speisen beträgt im Winter mindestens 70°C und im Sommer mindestens 65°C. Diese Temperatur entspricht der eines Heizkessels und ist zum Beheizen des Hauses völlig ausreichend. Auch ein Warmwasserspeicher kann somit auf Temperaturen von min. 60 °C erhitzt werden.

 

Kann die Nahwärme auch für eine Fußbodenheizung genutzt werden?

Auch wenn über das Nahwärmenetz Temperaturen von mindestens 65 °C an der Übergabestation anliegen, ist eine ordnungsgemäße Versorgung von Niedertemperatursystemen problemlos möglich. Mit Hilfe eines Mischventils innerhalb des Heizungskreislaufes wird die Vorlauftemperatur auf das geforderte Niveau abgesenkt.

 

Welche Funktionen hat die Übergabestation?

Das im zentralen Heizhaus erzeugte heiße Wasser wird mit Hilfe von Pumpen im Vorlauf zu der Übergabestation im Haus transportiert. Ein Ventil an der Übergabestation regelt den Durchfluss des warmen Wassers abhängig vom Wärmebedarf in Ihrem Haus. Wird in ihrem Haus keine Wärme benötigt, schließt sich das Ventil und es fließt kein warmes Wasser mehr in die Übergabestation. Das Herzstück der Übergabestation ist der Plattenwärmetauscher. Über diesen wird die Wärme auf den hausinternen Heizkreislauf übertragen. Das abgekühlte Wasser fließt über den Rücklauf des Nahwärmenetzes zurück zum Heizhaus. Der in der Übergabestation integrierte geeichte Wärmemengenzähler ermittelt über den Wasserdurchfluss und die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf die abgenommene Wärme.

 

Was kann ich bei der Übergabestation alles einstellen?

Die Übergabestation verfügt über ein sehr modernes Steuerungs- und Regelungssystem. Nachtabsenkungen, Einstellen der Warmwassertemperatur, Zeitprogrammierungen, Außentemperatursteuerung, Frostschutz, Ferien- und Wochenendprogrammierung sind möglich. Eine Übersicht der Einstellungsoptionen können Sie dem Handbuch entnehmen, das Sie von unserem Techniker bei der Inbetriebnahme erhalten. Selbstverständlich stehen wir Ihnen darüber hinaus auch jederzeit für Fragen zu allen Einstellungsoptionen zur Verfügung.

 

Wo kann die Übergabestation installiert werden?

Prinzipiell kann die Übergabestation an vielen Orten installiert werden. Voraussetzung ist der Schutz vor Witterungseinflüssen und ein Stromanschluss. In der Regel wird die Übergabestation im gleichen Raum, in dem zuvor ihr Heizkessel stand, installiert. Sollte eine Montage am vorherigen Heizkesselstandort nicht möglich oder nicht mehr gewünscht sein, so finden wir gemeinsam mit Ihnen einen geeigneten Platz zur Montage der Übergabestation.

 

Wieviel Platz benötigt die Übergabestation?

Bis zu einer Leistung von 100 kW werden Übergabestationen in der Regel wandseitig montiert. Ab einer Leistung von 100 kW stehen Übergabestationen in der Regel auf dem Boden. Beispiel: Für ein Einfamilienhaus mit einer Leistung von 18 kW wird in der Regel eine wandhängenden Übergabestation mit den Maßen 80 cm (H) x 60 cm (B) x 30 cm (T) installiert. Je größer die Leistung der Übergabestation, desto breiter sind ihre Maße. Die Höhe und Tiefe der Station bleiben bei wandseitigen Modellen unverändert. 

 

Wenn in meinem Haus keine Wärme benötigt wird, fließt das Wasser dann heiß ins Heizhaus zurück?

Nein. An der Übergabestation befindet sich ein Ventil, das den Durchfluss des heißen Wassers je nach Bedarf reguliert. Wenn in Ihrem Haus keine Wärme benötigt wird, schließt sich dieses Ventil. Dadurch wird der Wasserfluss gestoppt und es findet keine Wärmeabnahme statt. Der Wärmemengenzähler läuft nicht weiter.

Sobald Wärme benötigt wird, öffnet sich das Ventil und es strömt warmes Wasser in die Übergabestation. Es findet eine Wärmeübertragung an ihre Heizkreise statt, die durch den Wärmemengenzähler aufgezeichnet wird. Es findet somit immer nur eine Wärmeübertragung statt, wenn von ihren Heizsystemen Wärme angefordert wird. Da die Wärme über die Heizungen bzw. Speicher maßgeblich bei Ihnen im Kreislauf verbleibt, fließt das warme Wasser aus dem Vorlauf immer kühler zurück.

 

Kann ich meine alte Heizungsanlage in Betrieb lassen?

Nein, ihre alte Heizung müssen Sie stilllegen. Bei einem Nahwärmeanschluss muss die Wärme über das Nahwärmenetz bezogen werden.

 

Sind andere Wärmeerzeuger zusätzlich zum Nahwärmeanschluss erlaubt?

Ja. Andere Wärmeerzeuger sind erlaubt, solange sie eine untergeordnete Rolle an der Gesamtwärmeerzeugung im Haus spielen. Beispielsweise der Betrieb einer Solaranlage oder die Ergänzung durch einen Kachelofen ist ausdrücklich erlaubt.

 

Wie lange dauert der Einbau der Übergabestation und habe ich so lange keine Wärme?

Das hängt von der räumlichen Situation in Ihrem Heizungsraum ab.

Befindet sich neben Ihrem Heizungskessel noch genug Platz, um die Übergabestation zu montieren, befestigen wir die Übergabestation direkt. Der Ausbau des alten Kessels kann danach erfolgen. Anschließend kann Ihr Heizungsbauer die Rohre von ihrem bisherigen Heizkessel zu der Übergabestation verlegen und diese anschließen. Dies nennen wir Umschluss. Er dauert in der Regel ca. 1 - 3 Tage. Ist für die Montage der Übergabestation aus Platzgründen der Ausbau des alten Kessels notwendig, so ist es wichtig, dass wir mit dem Heizungsbauer möglichst Hand-in-Hand arbeiten, um längere Ausfallzeiten zu vermeiden. Wir sind hier um rechtzeitige Terminabstimmungen mit Ihrem Heizungsbauer dankbar.

Informationen zum laufenden Betrieb

 

Wie funktioniert die Wärmeabrechnung?

Im Wärmelieferungsvertrag haben wir bereits einen monatlichen Abschlag festgelegt, der ab dem Wärmeversorgungsbeginn bis zum Jahresende regelmäßig fällig wird. Wenn Sie uns ein SEPA Mandat ausgefüllt haben, ziehen wir den Betrag automatisch ein.

Jeweils zum 31.12. wird die abgenommene Wärmemenge durch den Wärmemengenzähler erfasst und der Jahreswärmebedarf kalkuliert. Die für die Abrechnung notwendigen Werte des statistischen Bundesamts werden Ende Januar online zur Verfügung gestellt. Die Jahresendabrechnung für das vorhergehende Jahr wird im Februar erstellt. Vertraglich sind wir verpflichtet Ihnen die Abrechnung spätestens zum 28.02. zur Verfügung zu stellen. Unter Zuhilfenahme der Preisgleitformel und der veröffentlichten Indexwerte werden anschließend die Kosten für Grund- und Arbeitspreis ermittelt. Abhängig von ihrem Jahresverbrauch in MWh und der angelegten Anschlussleistung werden die Gesamtwärmekosten für das Vorjahr ermittelt.

Diese erhalten Sie in der Jahresendabrechnung detailliert aufgeschlüsselt.

Wenn die Abrechnung niedriger ausfällt als der prognostizierte Abschlag, bekommen Sie eine Rückerstattung des Differenzbetrags. Fällt die Abrechnung höher als Ihr Abschlag aus, fordern wir den Restbetrag in Form einer Nachzahlung ein.

Zur Ermittlung des neuen monatlichen Abschlags werden 1/12 der Gesamtjahreskosten des letzten Abrechnungsjahres veranschlagt.

 

An wen wende ich mich, falls es ein Problem mit der Übergabestation gibt?

Die Übergabestation ist Teil des Anschlusspreises und geht nach Inbetriebnahme in Ihr Eigentum über. Während des Gewährleistungszeitraums kümmern wir uns um auftretende Probleme. Auch nach Ablauf der Gewährleistung können Sie sich bei Problemen mit der Übergabestation an uns oder Ihren Heizungsbauer wenden.

 

Was mache ich, wenn es im Haus kalt bleibt?

Zuerst sollten Sie an der Übergabestation überprüfen, ob genügend Vorlauftemperatur von unserer Seite gegeben ist. Durch unsere redundanten Systeme, das Störmanagement und die ständig optimierten Arbeitsabläufe ist ein unerwarteter Wärmeausfall von unserer Seite äußerst selten. In der Regel funktioniert ein Bauteil auf Ihrer Hausseite nicht (z.B. Mischgruppe, Heizkreispumpe, Ventilöffnungen, Stellmotor, …). Wenn Sie sich unsicher sind, dürfen Sie jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen. Die Störungs-Hotline finden Sie auf unserer Webseite im Seitenfuß.

 

Wer übernimmt die Wartung und Wartungskosten des Wärmenetzes?

Wir sind als Betreiber des Netzes für die Wartung und Instandhaltung der Leitungen bis zur Übergabestation verantwortlich.

 

 

 

Nach oben