Umweltbundesamt stuft Holzenergie schädlicher ein als Öl und Gas – eine Stellungnahme

Anfang letzten Jahres stufte das Umweltbundesamt (UBA) die Klimawirkung von Holzheizungen neu ein. Seitdem berechnet der CO2-Rechner auf der Homepage des Umweltbundesamts für die Nutzung von Holzenergie mehr CO2-Emissionen als für das Heizen mit fossilen Energieträgern. Wir haben den Eindruck, dass das UBA darauf hinarbeitet, der Holzenergie ihre CO2-Neutraltiät abzusprechen, obwohl sowohl die EU als auch die Bundesregierung diese bereits bestätigt haben. Um dem Bestreben des UBA entgegenzuwirken, setzt sich die MW Biomasse AG gemeinsam mit dem Fachverband Holzenergie auf Bundes- und auf EU-Ebene dafür ein, dass die Holzenergie weiterhin als CO2-neutral eingestuft wird.
Die neue Einstufung der Holzenergie soll mit einem juristischen Kurzgutachten, das vom Umweltbundesamt in Auftrag gegeben wurde, untermauert werden. Für das Kurzgutachten wurde auf einen Austausch mit Forstwissenschaftlern verzichtet. Folglich ist anzunehmen, dass die Zusammenhänge des Waldwachstums und der Treibhausgas-Bilanz nicht ganzheitlich verstanden wurden. Das durchführende Institut (IKEM =Institut für Klimaschutz, Energie & Mobilität) legte der neuen Berechnung die Einzelbaumbetrachtung zugrunde, die erwiesenermaßen in einem Wald nicht zutrifft.
Der unbewirtschaftete Wald gilt allgemein als CO2-Senke.Vergleicht man einen unbewirtschafteten Wald mit einem nachhaltig bewirtschafteten Wald so stellt man fest, dass die Holz-Vorräte bei beiden Nutzungsformen nahezu gleich sind. Die Annahme, dass ein genutzter Wald CO2 freisetzt, geht auf eine falsche Interpretation zurück, die die Kohlenstoffbilanz nur oberflächlich betrachtet. Bei den nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in der Bundesrepublik gilt diese Annahme erwiesenermaßen nicht. Zumal die Holzvorräte und die Waldflächen gerade in Bayern laut der aktuellen Bundeswaldinventur deutlich gestiegen sind.
Gerade für die Zukunft unserer Wälder ist die Bewirtschaftung besonders wichtig. Denn nur durch den fachmännischen und konsequenten Umbau unserer Wälder hin zu Arten, die sich dem Klimawandel besser anpassen können, stellen wir den Bestand und die Funktionalität des Waldes für die kommenden Generationen sicher.
Wir werden uns weiterhin auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass das Gutachten nicht zur Anwendung kommt. Für einen offenen und wissenschaftlich fundierten Austausch stehen wir natürlich gerne zu Verfügung.
In diesem Sinne,
Euer Sebastian Henghuber, Vorstand der MW Biomasse AG