Regionale Nahwärme für Bad Feilnbach: Die Bauarbeiten von Nahwärmenetz und Heizwerk schreiten zügig voran

Zufrieden blickt Bürgermeister Singer bei der gemeinsamen Baustellen-Begehung auf den Stand der Arbeiten: „Ich freue mich sehr, dass die Bauarbeiten für unser kommunales Nahwärmenetz auf Hochtouren laufen.“
Bereits im Mai begann die ortsansässige Firma AS Erdbau mit den Erd- und Tiefbauarbeiten. Gegenwärtig schreiten die Rohbauarbeiten der Firma Helwig Bau für das Heizhaus gegenüber der Stockschützenhalle zügig voran. In knapp einem Jahr wird von hier ein Großteil des Wärmebedarfs von Bad Feilnbach durch ein modernes Biomasseheizwerk gedeckt werden.
Als Partner für das Nahwärmenetz hat sich die Gemeinde den Profi für regionale, intelligente Wärmelösungen aus Irschenberg ausgesucht. Die MW Biomasse AG wurde 2006 gegründet und ist ein Zusammenschluss der örtlichen Maschinenringe und Waldbesitzervereinigungen. Seit fast 20 Jahren baut und betreibt der Dienstleister Heizwerke und Nahwärmenetze auf der Basis von Energieholz im südlichen Oberbayern.
Auch bei der Planung und Umsetzung des Heizwerks setzt man auf örtliche Expertise. Mit dem Büro der Theinert Maier Architekten PartGmbB hat man sich für einen Architekten entschieden, der nicht nur ortansässig ist, sondern auch über mehrjährige einschlägige Erfahrung im Bau von Biomasseheizkraftwerken in der Region verfügt. Die HLS-Planung übernimmt das Ingenieurbüro EST aus Miesbach. Dieses weist nicht nur langjährige Erfahrung im Punkt zukunftsfähige Energielösungen auf; zudem kann man bereits auf viele Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit beim Aufbau örtlicher Nahwärmenetze zurückblicken. Bei der Elektrofachplanung fiel die Entscheidung wieder zu Gunsten eines Bad Feilnbacher Unternehmens. Hier verlässt man sich auf die Fachkompetenz des örtlichen Meisterbetriebs für Energie- und Gebäudetechnik Kreitmayr Elektrotechnik.
Das nachhaltige Nahwärmenetz auf der Basis regionalen Energieholzes ist ein großer Schritt der Gemeinde Bad Feilnbach in Richtung Wärmewende, denn die Wärme aus Waldrestholz ist CO2-neutral.
Das Energieholz für die Wärme kommt aus den nachhaltig bewirtschafteten Wäldern rund um Bad Feilnbach in einem Umkreis von 20 Kilometern. Für die Erzeugung der Hackschnitzel wird nur Waldrestholz verwendet, das keiner anderen stofflichen Nutzung zugeführt werden kann. Durch die Verwendung von regional erzeugten Hackschnitzeln entstehen Arbeitsplätze vor Ort und die Wertschöpfung bleibt in der Region.
In Bad Feilnbach schätzt man diese Nutzung von Holz schon seit vielen Jahren und das Interesse in der Bevölkerung wächst. Die Nachfrage der Bad Feilnbacher Bürger ist sogar so groß, dass der zuerst angedachte Standort für das Hackschnitzel-Heizwerk am Schwimmbad schnell zu klein wurde. Die Pelletheizung ist der Nachfrage als alleiniger Wärmeerzeuger schon länger nicht mehr gewachsen. An der Schule wurde daher im letzten Jahr vorübergehend zusätzlich eine Interimsversorgung, in Form einer mobilen Pelletheizung, aufgebaut. Die neue Heizzentrale im Friedrich-Dittes-Weg am Ortsrand wird diese im kommenden Jahr ablösen.
Die Nennleistung der entstehenden Hackschnitzelheizung beträgt zunächst zwei Megawatt. Durch die hohe Nachfrage und das schnelle Wachstum wurde außerdem in der Planung von Beginn an auch eine Erweiterungsoption durch einen zweiten Biomassekessel berücksichtigt. Die Haupttrasse des Wärmenetzes ist mittlerweile drei Kilometer lang und versorgt mehr als 45 Gebäude. In diesem Jahr ist erneut eine Verlängerung des Wärmeleitsystems um einen Kilometer geplant. Zudem sollen 30 weitere Häuser an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Sebastian Henghuber, Vorstand der MW Biomasse AG, freut sich über das große Interesse in der Bevölkerung: „Wir haben schon sehr viele Wärmelieferverträge in unserem Versorgungsgebiet abgeschlossen und es gehen bei uns weiterhin Anfragen von Bürgern ein, die sich für die nachhaltige, regionale Wärme interessieren.“
In Zukunft erstreckt sich das Versorgungsgebiet vom Friedrich-Dittes-Weg bis zur Rotwandstraße in Nord-Süd-Richtung. Von Ost nach West stellen der Höhenpark und die Wendelsteinstraße die derzeitigen Endpunkte dar. Zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten werden laufend geprüft.
Bei Interesse an einem Nahwärme-Anschluss kann unverbindlich ein Fragebogen mit den Energiedaten ausgefüllt und bei der Gemeinde oder direkt bei der MW Biomasse AG eingereicht werden. Den benötigten Fragebogen findet man auf der Homepage www.mwbiomasse.de oder man kann ihn unter Tel. 08062/72894-60 anfordern.