Große Einweihungsfeier in Reichersbeuern
Am Samstag, 30.09.2023 wurde das neue Heizwerk in Reichersbeuern eingeweiht.
Nach dem bereits seit 2018 ein Pelletsheizwerk zur Versorgung der kommunalen Gebäude und einiger privater Nutzer besteht, konnte Anfang Oktober das neue Hackschnitzelheizwerk in Betrieb genommen werden. Es wird jährlich 400.000 l Heizöl ersetzen und die Atmosphäre um 1.000 Tonnen CO2 entlasten. Wir haben hier einen weiteren Absatz für die Verwendung Eurer Hackschnitzel geschaffen. Es kommt ausschließlich Holz zum Einsatz, für das es keine stoffliche Verwendung gibt.
Zum Vergleich: ein bayerischer Durchschnittshaushalt benötigt im Jahr ca. 2.500 l Heizöl. Mit einer Netzlänge von ca. 3,5 km werden nun über 70 Haushalte mit Nahwärme versorgt. Der Pufferspeicher fasst 37.500 l und überbrückt Lastspitzen bei hoher Wärme-Nachfrage. Die Holzkesselleistung beträgt 850 kW.
Zahlreiche interessierte Reichersbeurer Bürger nutzten die Möglichkeit, die moderne Anlage zu besichtigen und sich die Funktionsweise von unseren Mitarbeitern erklären zu lassen.
Bürgermeister Ernst Dieckmann begrüßte die Gäste und beschrieb den Weg, den die Gemeinde gegangen ist, um eine regionale Nahwärmeversorgung zu schaffen. Reichersbeuern
ist mit dieser Infrastrukturmaßnahme anderen Gemeinden um fünf Jahre voraus. Der Bürgermeister betonte die großartige Zusammenarbeit mit der MW Biomasse AG bei der
Umsetzung des Projekts.
Sebastian Henghuber, Vorstand der MW Biomasse AG, bedankte sich bei den Baufirmen für die gute Zusammenarbeit bei der Errichtung der Heizzentrale. Der Zusammenhalt in der Gemeinde und das große Interesse an der Nahwärme haben schon vor dem Ukrainekrieg die Umsetzung der Nahwärmeversorgung möglich gemacht. Als Ehrengäste waren Dr. Alexander Radwan, MdB, Florian Streibl, MdL, und Dr. Doris Ausfelder, Referentin des Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie anwesend, sowie viele der Bürgermeister aus den Nachbargemeinden. Einig waren sich die Ehrengäste in ihren Grußworten über die Vorbildfunktion von Reichersbeuern bei der Nahwärmeversorgung in Bayern. Eine Hackschnitzel- basierte Heizzentrale sorge auch dafür, dass durch die Verwendung des Restholzes aus heimischen Wäldern die Wertschöpfung in der Region bleibe.
Michael Brünner vom Ingenieurbüro EST (Planer der Heizzentrale und des Wärmenetzes) hob besonders die technischen Möglichkeiten, z. B. bei der Abgasreinigung, hervor, die
so ein großes Projekt ermögliche. Bei einer üblichen Zentralheizung im Einfamilienhaus sind Filteranlagen in dieser Dimension nicht realisierbar. Zum Abschluss des offiziellen Teils erfolgte die Segnung der Heizzentrale durch Diakon Joachim Baumann.